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Text - Sadomasochismus
Der Sadomasochismus ist eine sexuelle Vorliebe, die sich auf das Zufügen oder Erleiden von Macht, Schmerzen, Demütigungen oder Freiheitsbeschränkungen richtet.

Einleitung
Sasomasochismus ist ein Begriff der Humanwissenschaften, der eine besondere sexuelle Präferenz beschreibt. Aus der Sicht von Medizin und Psychologie handelt es sich um eine sexuelle Präferenzstörung oder Paraphilie. Aus der Sicht der Soziologie liegt ein abweichendes Verhalten vor. Dieses ist häufig subkulturell organisiert. Kernpunkte des subkulturellen Sadomasochismus sind Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit der Partner und die erotische Komponente, dadurch kann er von sexueller Gewalt unterschieden werden. Der Begriff wurde 1913 von Isador Sadger geprägt. Ausdruck dieser ethischen Grundlagen sind die unter Sadomasochisten weitverbreiteten Mottos safe, sane, and consensual (SSC, zu Deutsch sicherheitsbewusst, mit klarem Verstand und einvernehmlich) und risk aware consensual kink (RACK, sinngemäß etwa Risikobewußtsein, Eigenverantwortung und Einvernehmlichkeit). Allerdings gibt es auch Sadomasochisten, die ihre Wünsche nicht real ausleben, sondern auf die Phantasie beschränken. Auch gibt es, wie auch bei Sadismus und Masochismus sehr wenige Personen, die ihre Wünsche als persönlichkeitsfremd und krankhaft bewerten und im klinischen Sinn behandlungsbedürftig sind. Es gibt Überlagerungen mit anderen sexuellen Präferenzstörungen. Sadomasochismus kommt bei homosexuellen wie auch heterosexuellen Männern und Frauen vor und ist wie auch andere Präferenzstörungen bei Frauen sehr viel seltener als bei Männern.

Termini
In der Sprache der Klassifikationssysteme psychiatrischer Diagnosen wird von Störungen der Sexualpräferenz (ICD-10, Internationale Klassifikation psychischer Störungen) oder Paraphilien nur dann gesprochen, wenn die sadomasochistische Aktivität die hauptsächliche Quelle sexueller Erregung ist oder für die sexuelle Befriedigung unerläßlich ist.

In der Sprache des subkulturellen Sadomasochismus wird der beherrschende, aktive oder sadistische Partner als der Top bezeichnet. Der passive Partner wird Bottom genannt. Eine Person die sowohl Gefallen an der Rolle als Top, als auch an der Rolle als Bottom findet wird Switch genannt. Ein reales SM-Spiel wird als Session bezeichnet. Von einer Scene wird gesprochen, wenn - analog zum Begriff Szene in einem Film - ein mehr oder weniger detailliert abgesprochener Ablauf vollzogen wird. Um einen Weg aus einem sadomasochistischen Spiel, das aus dem Ruder zu laufen droht, zu erlauben, wird häufig ein Safeword vereinbart, das einem verbalen oder nonverbalen Abbruchcode entspricht. Von einem Absturz wird gesprochen, wenn der masochistische Partner in einer Session emotional abstürzt, d.h. sich nicht mehr gut fühlt, das Spiel nicht rechtzeitig abbricht und sich schließlich emotional am Boden zerstört fühlt. Dies ist nicht das Ziel einer normalen SM-Session. Innerhalb von SM-Beziehungen gibt es eine Reihe von Unterscheidungen; hier einige Beispiele: Von einer 7x24-Beziehung spricht man, wenn eine sklavenähnliche Beziehung herrscht, bei der der Bottom letztendlich permanent und auch jenseits einer sexuellen Beziehung zur Verfügung steht. Eine reine Spielbeziehung bedeutet, dass sich die Beziehung ausschließlich auf SM-Spiele beschränkt; dies kommt relativ häufig vor, falls sich Partner finden, die mangels Interesse an einer festen Beziehung oder weil sie keinen Partner gefunden haben, mit dem sie in einer festen Beziehung leben können, dennoch ihre SM ausleben wollen. Ein Ehesklave bzw. eine Ehesklavin ist ein Masochist, der mit seinem dominanten Partner verheiratet ist. Ein Sklavenvertrag ist ein schriftliches Dokument, das die Beziehung zwischen den Partnern regelt; diese Idee hat bereits Sacher-Masoch in seinem Buch Die Venus im Pelz aufgegriffen. Solche Verträge haben lediglich symbolische Bedeutung, sie sind juristisch gesehen sittenwidrig und können daher nicht rechtlich eingeklagt werden.

Rollenverteilung und deren Akzeptanz in der Szene
Die Aufteilung der Rollen Sadist/Masochist/Switch liegt bei ca. 40/40/20. In festen Beziehungen lebende Switcher nehmen häufig nur eine der beiden Rollen dauerhaft ein. Switcher wechseln ihre Rolle normalerweise nicht innerhalb einer Session. Ein Szenensprichwort sagt: Die besten Tops waren früher einmal Subs. Gemeint damit ist, dass es im Laufe eines SM-Lebens eine persönliche Entwicklung auch zum Rollenverständnis und den praktizierten Techniken gibt. Ein Top, der früher einmal Sub war bzw. Switcher ist, hat auf Grund seiner eigenen Erfahrungen eine sehr klare Vorstellung davon, wie seine Aktionen auf den Sub wirken. Insofern kann Switch auch eine vorübergehende Phase sein. Statistisches Material, das einem wissenschaftlichen Anspruch genügt, liegt zwar nicht vor, jedoch herrscht in der Szene Konsens darüber, dass sich in aller Regel sehr viel häufiger Masochisten zu Switchern und Sadisten entwicklen, als umgekehrt. Teilweise herrscht in der Szene Unverständnis gegenüber Switchern, das in Einzelfällen bis zu Anfeindungen gehen kann, da normalerweise eine klare Rollenfestlegung erwartet wird. SM-Lesben stoßen innerhalb des politisierten lesbischen Umfeldes ebenfalls auf Ablehnung, da SM mit männlicher Gewalt gegenüber Frauen assoziiert wird.


Geschichte
Sadomasochismus wird heute öffentlich weitgehend als besondere Neigung oder sexuelle Spielart bewertet. Einige Sexualwissenschaftlern und Psychologen erklären sadomasochistische Fixierungen mit tiefenpsychologischen Erklärungsmodellen als Perversion. Die psychiatrischen Klassifikationssysteme führen den Sadomasochismus zwar auf, als Diagnose spielt er aber in der psychiatrischen Versorgung heute praktisch keine Rolle. Wissenschaftlich und klinisch ist eine klare Unterscheidung zwischen Personen geboten, die aufgrund einer schweren psychischen Abnormität oder Störung real sadistisch und damit kriminell handeln, einerseits und konsensuellen Sadomasochisten andererseits, die eine partnerschaftliche Beziehung gestalten. Die Rolle der Einvernehmlichkeit wurde dabei vernachlässigt und ist erst seit den 1970er Jahren ins Blickfeld der Sexualwissenschaften geraten. Bestimmte Richtungen der Psychoanalyse tun sich bis heute jedoch schwer, diese nicht-wertende Unterscheidungen nachzuvollziehen. Sowohl von der Sexualwissenschaft als auch von Seiten der Psychoanalyse wurden im Laufe des letzten Jahrhunderts Theorien über den Ursprung sadomasochistischer Wünsche formuliert (Misshandlungen in der Kindheit, Vergewaltigung, eine retardierte sexuelle Entwicklung), die sich nur aus individuellen Fallgeschichten ableiten.


Deutschland
Konsensueller partnerschaftlicher Sadomasochismus ist in Deutschland im Regelfall nicht strafbar - Nach § 228 StGB handelt derjenige, der eine Körperverletzung mit Einwilligung der verletzten Person vornimmt, nur dann rechtswidrig, wenn die Tat trotz der Einwilligung gegen die guten Sitten verstößt. Am 26.05.2004 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass Sadomasochismus als sexuelle Spielart nicht an sich sittenwidrig ist, und damit § 228 StGB gilt. Allerdings ist die Grenze zur Sittenwidrigkeit laut BGH auf jeden Fall überschritten, wenn "bei vorausschauender objektiver Betrachtung aller maßgeblichen Umstände der Einwilligende durch die Körperverletzungshandlung in konkrete Todesgefahr gebracht wird." In dem Grundsatzurteil wurde ein Mann, der seine Partnerin auf deren Wunsch gewürgt und schließlich versehentlich erwürgt hatte, wegen fahrlässiger Tötung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Eine Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge lehnte das Landgericht ab, da die Tat mit Einwilligung des Opfers geschehen sei.


Österreich
In Österreich könnten sadomasochistische Praktiken als Körperverletzung geahndet werden, da die Einwilligung seitens des Opfers wahrscheinlich durch die Sittenwidrigkeit des Aktes ausgehebelt wird. Rechtssicherheit besteht nicht, da es kaum Präzedenzfälle gibt.


Großbritannien
Das britische Strafrecht kennt keine Einwilligung in Körperverletzung, entsprechende Handlungen sind auch einvernehmlich unter Erwachsenen illegal, diese Rechtslage wird auch durchgesetzt. Dies führt zu der etwas skurrilen Situation, daß Großbritannien und insbesondere London als Weltzentrum der eng verwandten Fetischismus-Szene gelten, es aber für die BDSM-Szene fast ausschließlich private und keine mit der deutschen „Playparty“-Szene vergleichbaren Veranstaltungen gibt. Dieser Umstand wird z. B. in dem Film „Preaching to the Perverted“ (1997, IMDB-Eintrag (http://german.imdb.com/title/tt0119935/), Homepage des Films (http://www.preachingtotheperv.com/)) komödiantisch gelungen aufs Korn genommen.


Rezeption
Durch eine gesteigerte Medienberichterstattung seit ungefähr Mitte der 1990er-Jahre sind Elemente des Sadomasochismus popularisiert worden – sowohl schwarze Lederbekleidung als auch sexuelle Spiele wie Fesseln und Dominanz-Rollenspiele.

Die Schätzungen über die Prävalenz sadomasochistischer Vorlieben in der Bevölkerung reichen von 5 bis 25 %, je nach der Art der Fragestellung. Repräsentative Erhebungen belegten bei heterosexuellen Personen ein Vorkommen sadomasochistischer Praxis bei etwa 3 Prozent, bei homosexuellen Personen um 15 Prozent (mit einer klaren starken Präferenz um 3 Prozent).


In der Literatur ist Sadomasochismus ein Dauerbrenner und hat einige Klassiker hervor gebracht, z.B. Die Geschichte der O von Dominique Aury (alias Pauline Réage), Justine von Marquis de Sade, Die Venus im Pelz von Sacher-Masoch oder die Cult Comics von Eric Stanton, in Anspielungen auch im King Ping Meh. Als Kuriosum zu erwähnen ist Marthas Brief an Leopold Bloom in Ulysses von James Joyce.


Film
In jüngerer Zeit findet SM Einzug in die normale Filmlandschaft (z.B. Tokio Dekadenz (http://german.imdb.com/title/tt0105622/), Preaching to the perverted (http://german.imdb.com/title/tt0119935/) oder Secretary (http://german.imdb.com/title/tt0274812/), wobei Die flambierte Frau (http://german.imdb.com/title/tt0083949/) Anfang der 80er Jahre noch für Schlagzeilen gesorgt hat). Modeschöpfer entleihen ebenfalls seit einigen Jahren Ideen aus der SM-Szene.

Trotz des steigenden Interesses der Medien an SM ist die Darstellung oft einseitig und konzentriert sich mehr auf die extremen (Lustmord) und die glamourösen Aspekte (SM-Parties), statt tatsächlich über das Thema zu informieren. Als eine Art Gegenbewegung leisten immer mehr engagierte Sadomasochisten Öffentlichkeitsarbeit nach dem Vorbild der Homosexuellen, die auch Jugendarbeit einschließt.


Siehe auch
Sadismus
Masochismus
Bondage
Domination and Submission
BDSM
Spanking
Fetischismus
SSC (BDSM)
Safeword
Sexualmoral
geschrieben am 14.11.2004
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Autor Wikipedia
Seiten: 1


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